Adlerin goes Handball: Wir haben das große Vergnügen die österreichischen Handballerinnen für die Heim-Europameisterschaft mit Lodenjacken auszustatten. Eine Reise von Wien …
“Margret Schiestl ist eine Zillertaler Power-Frau und hat sich mit ihrem Mode-Label einen Traum erfüllt. Ihr Markenzeichen ist längst über die Grenzen hinaus bekannt.” Auf Zillertal.at gibt’s einen tollen Bericht über unsere Chef-Adlerin und ein Video über Margret, das Zillertaler Urgestein. Reinschauen lohnt sich.
Die bunte Welt der Tiroler Adlerin
Margret Schiestl ist eine Zillertaler Power-Frau und hat sich mit ihrem Mode-Label einen Traum erfüllt. Ihr Markenzeichen ist längst über die Grenzen hinaus bekannt.
Mitunter gibt die Natur originelle Antworten. Wusstest du, dass ein Adlerweibchen größer ist als das Männchen und die Königin der Lüfte eine größere Flügelspannweite besitzt als der König? Frauen-Power könnte man das mit einem Augenzwinkern nennen. Und das umfassende Werk von Margret Schiestl allenfalls auch unter diesem Blickwinkel betrachten. Die Zillertalerin erschuf nämlich die Tiroler Adlerin und machte sich mit dieser Marke einen Namen, der längst jenseits der Grenze bekannt ist. Wer der quirligen Frau gegenübersitzt, um ihre Geschichte zu hören, weiß jedenfalls nach wenigen Worten, wenigen Gesten, wenigen Sekunden, wie imposant die Flügelspannweite der selbstbewussten Designerin ist.
Wir treffen Margret in ihrem beeindruckenden Store in Ramsau. Die Räume sind hell, die Mode ist bunt, die Chefin ist auf ihre Weise beides. Überall ist die Tiroler Adlerin zu sehen. Sinnbild für Persönlichkeit, Wille, Schaffenskraft. Der Kunstprofessor hatte ihr einst empfohlen, einen Bussard zu skizzieren — geworden ist es die Adlerin, einer Eingebung folgend. Im letzten Jahr feierte Margret Schiestl 70. Geburtstag. Und wer gedacht hat, die Künstlerin könnte aus diesem Jubiläum die Überzeugung gewinnen, es ruhiger anzugehen, irrte sich. Im Gegenteil, sie sprüht und werkt und hätte so gerne einen Tag mit 25 Stunden. Oder 26.
Die Sehnsucht entstand im Zug
Als Tochter einer Schneiderin und eines Landwirts wuchs sie in Hippach auf, wo ihr Interesse am Nähen und Weben früh erwachte. Margret war eines von sieben Kindern, das älteste der fünf Mädchen, und sie absolvierte die HBLA in Kematen. Ehe der Ruf der Großstadt erklang, dem sie folgte, um sich der Pädagogik und der Buchhaltung zu widmen. Und das Schicksal bahnte sich seinen Weg — wo, wenn nicht in Wien, begegnet man der Kunst? Margret besuchte Seminare, entwickelte die Leidenschaft für Designmalerei. Eine Sehnsucht entstand, die Erfüllung erfolgte aber erst viele Jahre später. „Ich kann mich genau erinnern“, erzählt sie. „Es war im Zug nach Hause am 7. Juli 2007, und auf Höhe Stans sah ich plötzlich das Bild der Adlerin vor mir.“ Gesehen, getan.
Von diesem Tag an entwickelte sie mit erstaunlicher Energie ihr Label. „A Tirolerin is koa Apfelmuas“, sagt sie. Und erklärt uns dann die Symbolik jener Adlerin, die heute auf jedem Stück zu finden ist, ob groß oder klein, vordergründig oder dezent: „Die Adlerin hat Flügel, aber trotzdem Bodenhaftung, und die Mode ist wie mein Zillertal, traditionell und modern.“ Was vor 15 Jahren in einem kleinen Raum als Selbstverwirklichung begonnen hat, findet heute dank des Erfolgs in einem weitläufigen Geschäftsambiente die Bestimmung. Mit besonderen Ideen, anderen Ideen, neuen Ideen.
„Die Mama gibt nicht einmal in der Nacht eine Ruh“, erzählt Tochter Melanie, die als Managerin im Betrieb arbeitet. „Diese Überaktivität kann ganz schön anstrengend sein, wir mussten uns zusammenraufen. Aber heute weiß ich, die Mama ist die Mama, so muss man sie lassen.“ Margrets Mann kann das wohl bestätigen. Daheim gibt’s längst keinen Raum mehr, vom Wohnzimmer bis zur Garage, der nicht voller Kunstschätze, Bilder oder Skulpturen ist. „Zu wenig Platz für zu viel Kreativität“, lacht Margret und zeigt uns, wie sie die Adlerin mit einem Siebdruck auf eine Jacke platziert. Unermüdlich. „Am 7. Juli haben wir heuer 15-jähriges Adlerin- Jubiläum“, sagt sie stolz. Und es scheint, als hätte der Höhenflug gerade erst begonnen.
Bild: Angelo Lair und Text: Michael Hufnagl
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2022/23
© Zillertal.at
Hier der LINK zum kurzen Urgestein-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=wWlsa9j9w3M